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Leinölfirnis - ein natürlicher Holzschutz

Leinölfirnis – eine der umweltfreundlichsten Arten Ihr Holz zu schützen. Holzöle sind aufgrund ihrer sehr umweltschonenden Schutzfunktion sehr beliebt. In diesem Ratgeber beschäftigen wir uns mit der Thematik rund um den Leinölfirnis. Wir erklären Ihnen, wie Leinölfirnis hergestellt wird, was der Unterschied zwischen Leinöl und Leinölfirnis ist und warum Öle das Holz schützen. Im Anschluss daran gehen wir näher auf die Verarbeitung des Leinölfirnis ein, auf was Sie bei der Anwendung achten sollten, die spezifische Anwendung im Außenbereich und wie der Leinölfirnis verdünnt wird. Den Schluss dieses Ratgebers zum Thema Leinölfirnis bildet der Vergleich: Leinölfirnis vs. Lasur.

Wie wird Leinölfirnis hergestellt?

Leinölfirnis wird aus Leinöl bzw. den Samen von Pflanzen der Gattung Lein (lat. Linum) hergestellt. In Deutschland nutzt man für die Gewinnung von Leinöl vor allem die Nutzpflanze Flachs. Dazu werden die getrockneten Samen zu einem Mehl gewalzt und anschließend mit heißem Wasser solange geknetet bis eine bröselige Masse entsteht. Die Masse wird anschließend geröstet und das Öl mit hydraulischen Pressen herausgepresst. Das heiß-gepresste Rohleinöl wird im Anschluss mittels Lösemittel und Raffination von ungeeigneten Schleim- und Schwebestoffen gereinigt.

Leinoelfirnis-Herstellung

Leinölfirnis entsteht aus Leinöl durch eine chemische Polymerbildungsreaktion, die Aushärtung genannt wird. Die Aushärtung wird in der Industrie durch die Wahl von Temperatur, Licht, Zeit und Lösemittel beeinflusst bzw. beschleunigt. Dabei reagieren die im Öl gelösten ungesättigten Fettsäuren mit dem Sauerstoff der Umgebungsluft. Die Säure-Moleküle nehmen den Sauerstoff auf und können sich so zu komplexeren Molekülen vernetzen. Durch Aushärtung steigert sich die Zähflüssigkeit (Viskosität) des Öls. Es wird dickflüssiger und nun als Leinölfirnis bezeichnet.

Unterschied Leinöl und Leinölfirnis

Der Unterschied zwischen Leinöl und Leinölfirnis liegt in der Zähflüssigkeit. Leinöl ist dünnflüssiger als Firnis, dringt deshalb tiefer in das Holz ein und bietet damit einen höheren Schutz gegen Feuchtigkeit. Je tiefer das Öl eindringt, desto langsamer verläuft wegen des geringeren Sauerstoffanteils die Aushärtung. Das hat den Vorteil, dass sich das Leinöl in dem arbeitenden Holz weiterhin verteilen kann. Nur an der der Witterung unmittelbar ausgesetzten Oberfläche bildet sich langsam durch Aushärtung eine dünne Firnisschicht.

Unter Umständen braucht man für Holzarbeiten nicht nur einen Witterungsschutz, sondern zusätzlich Schutz vor mechanischen Beanspruchungen, wie Staub oder Berührungen. In diesem Fall ist Leinölfirnis die bessere Wahl. Durch die bereits vorangeschrittene Aushärtung bildet Firnis schneller als Öl eine dickere Firnisschutzschicht an der Holzoberfläche. Das geschieht aber auf Kosten der Witterungsbeständigkeit.

Warum schützen Leinöl und Leinölfirnis Holz?

Wie viele Leser wahrscheinlich wissen, sind Öle schlecht in Wasser löslich. Das liegt an der wasserabweisenden (hydrophoben) Eigenschaft von Ölen. Rührt man z.B. etwas handelsübliches Speiseöl in einem Glas Wasser um, sieht man deutlich, wie sich beide Flüssigkeiten voneinander trennen. Holz dagegen ist ein organischer Werkstoff, der auch noch Jahre nach seiner Abholzung Wasser aufnimmt und wieder abgibt, besonders wenn er nur wenig mit Wasser gesättigt ist. Durch unterschiedliche, jahreszeitliche Witterungsbedingungen zieht und dehnt sich das Holz aus. Holzwerkstücke bekommen deshalb unschöne Risse, Dehnungsfugen oder Fäulnisflecken, die es instabil und unbrauchbar machen. Um sich davor zu schützen, streicht man Holz mit Leinöl oder Firnis ein. Die Holzschutzmittel ziehen in die Holzoberfläche ein und verlangsamen durch ihre wasserabweisenden Eigenschaften Witterungsschäden. Je nachdem, ob im Innen- oder Außenbereich, sollte man Holz unterschiedlich oft streichen, um lange Freude daran zu haben. Werkstücke im Außenbereich brauchen mehr Aufwendung und sollten einmal pro Jahr behandelt werden. Leinöl und Firnis sind in der Produktion und späteren Anwendung meist umweltfreundlichere und gesündere Holzschutzmittel als Lacke und Lasuren, weil sie die chemischen Eigenschaften ihrer natürlichen Inhaltsstoffe nutzen.

Leinölfirnis Verarbeitung

Leinoelfirnis-Anwendung

Ob Streichen, Rollen oder Spritzen: Leinöl kann mittels der bekannten Verfahren aufgetragen werden. Für überwältigende Ergebnisse bei der Arbeit mit Leinöl bzw. Leinölfirnis empfehlen wir Ihnen das folgende Vorgehen. Bevor sie den Holzschutz auftragen, müssen Sie die Holzoberfläche dahingehend vorbereiten, dass der Anstrich der abschließende Arbeitsgang wird. Das bedeutet, dass die Oberfläche von Schmutz und Spuren anderer Bearbeitungsschritte zuerst mit einem groben Schleifpapier gesäubert wird. Nun nehmen Sie Schleifpapier mit einer feineren Körnung und schleifen die Fläche erneut. Sind Sie mit dem Schleifen fertig, muss die Holzoberfläche vom Holzstaub befreit werden. Hier empfiehlt sich ein Handfeger mit weichen Borsten oder ein trockener Lappen. Fassen Sie nach dem Schleifen auf das Holz. Sie werden den Unterschied spüren. Bei Möbeln z.B. empfiehlt es sich das Schleifen mehrere Male zu wiederholen, um eine äußerst glatte und feine Oberfläche zu erhalten. Dabei sollten Sie immer feineres Schleifenpapier wählen. Achten Sie darauf, dass die Holzoberfläche vor dem Streichen so sauber wie möglich ist, um später ein sehr gutes Ergebnis zu erhalten. Als Nächstes tragen Sie das Holzöl mit einem Pinsel oder trockenen Lappen auf. Überschüssiges Material gleich verteilen oder wegwischen. Nach 4-5 Stunden nochmal prüfen, ob das Leinöl eingezogen ist, und ggf. wegwischen. Nach 2 Tagen tragen Sie nochmal etwas Holzöl auf, warten ob Alles aufgenommen wurde und nehmen überschüssiges Material mit dem Lappen auf.

Was ist bei der Anwendung von Leinöl und Leinölfirnis zu beachten?

Wir wollen Sie an dieser Stelle auf den sicheren Umgang mit Leinöl und Leinölfirnis aufmerksam machen. Es ist unbedingt darauf zu achten nach dem Auftragen aushärtender Öle gründlich Werkzeuge und Kleidung zu reinigen oder kontrolliert zu verbrennen, damit sie sich nicht Selbstentzünden. Bei der Aushärtung von Leinöl entsteht auch immer Wärme. Das liegt daran, dass bei den Reaktionen der Öl-Moleküle mit der Umgebungsluft Energie in Form von Wärme abgegeben wird. Kann Wärme nicht schnell genug an die Umgebung abgegeben werden, steigt die Temperatur an der Material-Oberfläche. Ein mit Leinöl getränkter Lappen, der zusammengeknüllt liegen gelassen wird, bietet für eine Selbstentzündung optimale Bedingungen. Er besitzt eine große Oberfläche auf der Oxidation stattfindet und besteht aus leicht brennbarem Material. Dies kann in Kombination mit dem Luftsauerstoff und Wärme zu einer Selbstentzündung führen. Deswegen beachten Sie bitte immer bei der Arbeit mit aushärtenden Ölen Werkzeuge und Arbeitskleidung von Öl Resten z.B. mit Terpentin zu reinigen. Lesen Sie sich auch immer die Sicherheitshinweise der Hersteller durch.

Leinölfirnis im Außenbereich

Für den Außenbereich schlagen wir Ihnen eine Kombination aus Leinöl und Leinölfirnis vor, die sich vor allem bei Nadelhölzern bewährt hat. Zuerst streichen Sie das Holz mit Leinöl ein, um einen hohen Witterungsschutz zu erhalten. Nach 3-4 Stunden Wartezeit wischen Sie nicht eingezogenes, überschüssiges Öl mit einem Lappen ab. Nun warten Sie 2 Tage, damit der Anstrich aushärten kann. Als Nächstes nehmen sie ein Leinölfirnis und streichen es auf die Holzfläche. Auch hier wischen oder verteilen sie nach ein paar Stunden überschüssiges Material mit einem Lappen. Durch den Firnis erhält das Holz einen zusätzlichen Schutz vor mechanischer Beanspruchung. Der Witterung starkausgesetzte Holzflächen sollten einmal pro Jahr mit Leinöl und Leinölfirnis behandelt werden.

Kann man Leinölfirnis verdünnen?

Holzöle und somit auch Leinölfirnis können mit Terpentin verdünnt werden. In den meisten Fällen kann Leinölfirnis bis zu 1:1 mit Terpentin verdünnt werden. Durch das Verdünnen erhält das Leinölfirnis eine niedrigere Viskosität und kann so tiefer in das Holz eindringen. Beachten Sie bitte hierzu im Einzelfall immer die vom Hersteller spezifischen Angaben, welches Mischungsverhältnis empfohlen wird.

Leinölfirnis vs. Lasur

Die Wahl zwischen Holzöl oder Lasur ist, neben der zu erzielenden Leistungen, meistens auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Holzöle und Lasuren sind in farblosen bis zu halbdeckenden Farbtönen verfügbar. Sie werden häufig im Außenbereich verwendet, da dort ein hoher Witterungsschutz benötigt wird. Sie sind dünnflüssiger als Holzöle und dringen deshalb tiefer in die Holzoberfläche ein. Holzlasuren erreichen Holzschutz durch den Einsatz von Lösemitteln und Konservierungsstoffen, die Ursache für unangenehme Gerüche sind. Auch aus diesem Grund werden Holzlasuren selten im Wohnbereich verwendet. Holzschutz mit Holzlasur ist beständiger als Leinölfirnis, sodass man weniger Nachstreichen muss.

Holzöle sind die umweltbewusste Alternative zur Holzlasuren. Die Konservierung basiert hier auf einem natürlichen chemischen Prozess, der nicht, wie bei Lasuren, mit synthetischen Stoffen erreicht wird. Aus diesem Grund wendet man sie häufig im Innenbereich an. Holzoberflächen bekommen durch sie einen seidenen Glanz.

Leinölfirnis kaufen bei Malerversand

Sie finden bei uns im Onlineshop Leinölfirnis von Kluthe und passend dazu erhalten Sie Lösol. Lösol eignet sich dabei ideal zum Verdünnen und abschließenden Reinigen der Arbeitsgeräte. Alternativ können wir Ihnen das Balsam Terpentin-Öl anbieten. Natürlich finden Sie bei uns auch den passenden Pinsel zur Verarbeitung. TIPP: Oft reicht auch ein alter Hauslappen zum Auftragen.

Falls Sie noch offene Fragen haben, steht für Sie von Montag bis Freitag zwischen 8:00 Uhr und 16:00 Uhr unsere Kundenbetreuung unter 07663834971 bereit. Alternativ erreichen Sie uns ebenfalls per E-mail unter service@malerversand.de - wir freuen uns auf Ihren Anruf!