In unserem Ratgeber Lacke - Eine Einleitung haben wir Sie die Grundlagen dieses Anstrichmittels erläutert. Damit Sie sich über die bekanntesten Lackarten der Lackhersteller informieren können finden Sie hier diese aufgelistet und kurz erklärt. Mit einer für Sie thematisch sortierten Auswahl bei Malerversand schließen wir diesen Ratgeber ab.
Wasser- und Dispersionlack - Alkydlack - acryllack - Nitrolack - Polyurethanlack - Polyesterlack - Epoxidharzlack - Schellack - VOC Lack - 2K-Lack - High Solid Lack - Klarlack - Heizkörperlack - Pulverlack - Coal Coating - Kunstharzlack -
Wasser- und Dispersionslack
Der organische Lösungsmittelanteil liegt bei ca. 7 bis fünfzehn Prozent. Das Umweltzeichen Blauer Engel ist öfters anzutreffen. Eine Unterscheidung findet in wasserlösliche und wasserverdünnbare Lacke statt. Dispersionslacke sind die zweite Variante und sind durchschnittlich mit 5 bis fünfzehn Prozent Wasserzugabe verdünnbar. Diese weisen tendenziell einen höheren Anteil an organischen Lösemittel auf. In der Regel wird die Bezeichnung Wasserlack für die wasserverdünnbaren Lacke verwendet.
Die Anwendungsbereiche beziehen sich auf Holz-, Metall- und Kunststoffoberflächen, sowie auf den Innen- und Außenbereich. Unterschiedliche Bindemittel werden verwendet. Dieser Lack ist als 1K- und 2K-Lack vorzufinden. Zum Beispiel werden Parkett und Holzböden mit farblosem Wasserlack versiegelt. Für den Außenbereich sind die pigmentierten Varianten empfehlenswert.
Alkydlack (Alkydfarbe bzw. Alkydharzlack)
Der Lösemittelanteil variiert zwischen 10 und fünzig Prozent. Sie sind für Holz und Metall sowohl im Innen- als auch im Außenbereich geeignet. Ob Fassadenbekleidungen, Fenster, Türen, Fußböden, Parkett und Treppen, sowie Möbel für Garten, Bad und Küche - Alkydharzlack wird vielseitig eingesetzt. Dieser sehr gute Filmbildner enstand bei der Suche nach einem schneller trocknenden Lack für die industrielle Nutzung. Öllacke waren durch ihe lange Trocknungszeit für die Massenanfertigung ein Hindernis. Weitere berechenbarere Eigenschaften sind eine höhere Hitzebeständigkeit, eine bessere Farbbeständigkeit und ein erhöhter Glanzgrad.
In der Regel sind Alkydharzlacke in jedem Verhältnis mit Ölfarben, Öllacken und Nitrocellulose (Cellulosenitrat) mischbar! Als Lösungsmittel werden Terpentinersatz (Testbenzin) oder Universalverdünnung eingesetzt.
Festkörperreiche Lacke (High-Solid-Lack) und wasserbasierte Systeme gehören zu den aktuellen Entwicklungsergebnissen und -richtungen dieser Kunstharzlacke, da Sie ein sehr grosses Kombinationspotential mit anderen Filmbildnern bieten.
Acryllack (Acrylatlack bzw. Polyacrylate)
Diese Lacke werden im Innen- und Außenbereich angewandt und haben als Bindemittel Acrylharz gemeinsam. Das Umweltzeichen Blauer Engel ist hier ebenfalls vorzufinden, da lösemittelhaltige Varianten einen hohen Wasseranteil haben können. In diesen Fällen sind zusätzlich nur geringe Mengen an Konservierungsmittel und keine bleihaltigen Hilfsstoffe erlaubt. Durch diesen geringen Anteil an organischen Lösemittel wurden im Bau- und Heimwerkerbereich Nitro- oder Alkydharzlacke, sowie vergleichbare Alternativen, weitgehend durch Acrylatlacke ersetzt. Neue chemische Kenntnisse haben die anfänglich geringere Abriebfestigkeit gegenüber Kunstharzlacken grossteils ausgeglichen. Dafür gelten sie als besonders haltbar und werden vielseitig eingesetzt. Diese Lacke haben auch eine gute Optik, eine hohe Beständigkeit, einen guten Glanz und gute Festigkeit. Die Vielzahl an guten Eigenschaften wird bei den dispergierten Varianten (hoher Wasseranteil) dadurch ergänzt, dass diese eine gute Haftung und Elastitzität aufweisen.
Holz, Mauerwerk, Gips und Nichteisenmetalle können beschichtet werden. Sie werden unterschiedliche Varianten vorfinden, die als Voranstrich, als Zwischen- und auch als Endbeschichtung Verwendung finden.
Als Dichtstoffe auf Acrylharz-Basis sind diese der Silikon-Variante im Vorteil, insofern ein Folgeanstrich erforderlich ist. Diese Dichtstoffart ist überstreichbar!
Nitrolack (Nitrocelullose-, NC- oder CN-Lacke)
Nitrolack wurde 1921 entdeckt und vorerst in der Automobilindustrie verwendet. Durch das schnelle Verfestigen war dieser Lack für die Fließbandproduktion hervorragend geeignet. Heute werden diese Lacke vielseitig als Möbellacke, Metalllacke, Lederlack, Folienlacke, etc. verwendet. Das ist auf die gute mechanische Belastbarkeit zurückzuführen. Das Bindemittel findet sich auch in Zaponlack und Nagellack.
prozentuale Anteil an organischen Lösemitteln liegt bei siebzig bis achtzig. Während eine schnelle Verarbeitung dadurch möglich ist, ist eine Überarbeitung schwierig. Die Erstbeschichtung wird durch das Lösemittel wieder aufgelöst. Dieser Lack gilt als wenig lichtecht, witterungsempfindlich und ist gering beständig gegen Chemikalien, Wärme und Wasser.
Polyurethanlack (PUR- bzw. DD-Lack)
Mit bis zu 50 Prozent an organischen Lösungsmitteln versehen gelten diese Lacke als umwelt- und gesundheitschädlich. In Kontakt mit Luft bzw. beim Mischen der mehreren Komponenten findet eine chemische Reaktion statt. Deswegen wird auch der Ausdruck Reaktionslacke verwendet. Das ist auf die hohe Beständigkeit, die besondere Härte und Abriebfestigkeit zurückzuführen. Angewendet werden diese Lacke z. B. für Fußböden, Möbeln, als Bandbeschichtungs-Lacke (Coal Coating), für Treppen und Tische. Somit sind sie auch als Versiegelungslacke zu bezeichnen. Die Kategorisierung als Klar- und Decklack beruht ebenfalls auf Ihre Beständigkeit, da sie sich als deckende Endbeschichtung eignen und auch in klarer, nicht pigmentierter Form angewendet werden können. Die Beschichtung leistet Chemikalien, Lösemittel und Witterung enormen Widerstand. Durch die gute Haftung sind Voranstrich-Lacke bzw. Grundierlacke auch auf dieser Basis zu finden. Sperr- und Isoliergrunde gehören auch dazu. Oberflächen können aus Holz, Beton, Kunststoffe und Metalle sein.
Polyesterlack (PE-Lack)
Typisch für klassische Kunstharzlacke finden wir hier ebenfalls einen sehr hohen Lösemittelanteil vor ( bis zu fünzig Prozent). Meistens ein 2K-Lack, sind beide Komponenten gesundheitschädlich und erfordern somit die Verwendung von Arbeitschutzausrüstung wie Atem-, Sicht- und Streichschutz. Die hohe Beständigkeit und das Auftragen in besonders dicken Schichten qualifiziert diese Lackart für strapazierfähige Möbellackierungen.
Durch die chemische Reaktion des 2K-Lackes ist eine schnelle Verarbeitung zwingend. Zugleich ist eine Umgebungs- und Objekttemperatur zwischen 20 und 24 °C einzuhalten.
Epoxidharzlack
Epoxidharzlacke härten bzw. trocknen ohne Abspaltung von flüchtigen, organischen Verbindungen aus und sind häufig 2K-Lacke, die schnell verarbeitet werden müssen. Unter Abspaltung ist das Ausgasen jener gesundheitgefährdenden Stoffe gemeint. Glasfaser ist ein besonderer Zusatzstoff, um die Strapazierfähigkeit zu erhöhen. Anwendungsbereiche wie besonders stark belastete Untergründe (z. B. Hallenböden, generell Flächen aus Stahl und Beton), als Unterwasseranstriche und als Korrossionsschutz sind für diese Lacke vorgesehen. Die 2K-Varianten sind sehr widerstandsfähig gegen nahezu alle Chemikalien und weisen trotzdem eine hohe Elastitzität mit Wasserbeständigkeit auf.
Schellack
Schellack gehört zu den Lacken aus natürlichen Bestandteilen, wobei sich das Bindemittel selbst (Schellack) aus den Absonderungen einer asiatischen Läuseart (Lackschildlaus) gewinnen lässt. Der Ursprung aller Lacke ist besonders empfindlich und wird nur noch selten in Restaurationsfällen für Möbelstücke angewandt. Zeit- und Kostenintensität sind selten zu rechtfertigen.
VOC Lack
Lacke dieser Art erfüllen die Begrenzung von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC), welche durch die Gesetzgebung aus den Jahren 2007 und 2010 vorgegeben ist. Die Abkürzung ist auf die englischen Wörter bezogen: volatile organic compounds.
2K-Lack
Zweikomponentige Lacke bestehen aus einem Harz und einem Härter, die getrennt aufbewahrt werden. In Sprühdosen wird durch einen Mechanismus der Härter dem Lack zugeführt. Ansonsten sind zwei getrennte Behälter miteinander zu vermengen. Eine schnelle Verarbeitung ist aufgrund der kurzen Offenzeit bzw. der schnellen Trocknungsphase zwingend notwendig. Diese Lacke stechen mit ihrer Widerstandsfähigkeit hervor.
High Solid Lack
Moderne High-Solid-Lacke beinhalten zwischen 3 bis fünfundzwanzig Prozent an organischem Lösungsmittel. Diese sind für den Einsatz im Heimbereich meist gut geeignet, da sie dicke und stabile Lackschichten bilden. Das ist auf den hohen Festkörpergehalt von teilweise über sechzig Prozent zurückzuführen. Eine höhere Ergiebigkeit ist neben der Umweltschonung ein weiterer Vorteil dieser Lacke.
Klarlack
Klarlacke weisen eine nicht farblich pigmentierte Schutzschicht auf. Diese Bezeichnung ist somit eine rein optische Betrachtung des verwendeten Lackes.
Heizkörperlack (HK-Lack)
Diese Lacke sind für die Beschichtung von Warmwasserheizkörpern und Heizkörperrohren im Innenbereich vorgesehen. Für diesen Anwendungsbereich ist eine Hitzebeständigkeit mit zwei Grenzwerten notwendig - einem Grenzwert für die Dauerbelastung und einem für die Spitzenbelastung. Die Dauerbelastung liegt je nach Hersteller zwischen 100 bis 150 °C. Zusätzlich ist auf die Vergilbungsbeständigkeit und die Haftung auf Altanstrichen zu achten. Öfters ist eine Alkydbasis vorzufinden.
Pulverlack
Pulverlacke gehören zu den lösungsmittelfreien Systemen, die die VOC-Richtlinien berücksichtigen. Der Festkörperanteil kann bis zu über fünfundsiebzig Prozent betragen. Als Lösemittel werden Kunststoffe (Monomere) verwendet, die sich durch Strahleneinwirkung mit dem Bindemittel und allen anderen nichtflüchtigen Bestandteilen des Lackes zu einer Schutzschicht verbinden. Somit geraten diese durch Ausgasung / Abspaltung nicht in die Umwelt.
Coal Coating
Zu Deutsch: "Bandbeschichtung". Dieses Verfahren wurde 1957 in Amerika und 1960 in Deutschland eingeführt, welches durch eine besondere, maschinelle Effizienz und einen erheblich geringeren Lackverbrauch hervorsticht. Das zu beschichtende Metallband wird ununterbrochen mit Anstrichmittel beschichtet und anschließend über einer Ofenzone ausgehärtet.
Kunstharzlack
Das 1902 entwickelte Laccain (Phenol-Formaldehyharz) ist die erste Lackvariante dieser Art und galt als der Ersatz für Schellack. Carl Heinrich Meyer gilt als der Erfinder. Modifizierte, natürliche Harze sind ebenfalls zu all den unterschiedlichen Kunstharzarten inbegriffen.
Lacke und Lasuren bei Malerversand
In Anspielung an die vielfältigen Bezeichnungsmöglichkeiten haben wir für Sie oft angewandte Bezeichnungsarten herausgesucht:
Bezeichnungen nach dem Anwendungsort
- Schill Fliesenlack
- Jansen ISO HDF Holzdeckenfarbe
- Conti® Wetterschutzlack
- Schill Boots- und Yachtlack
Bezeichnung nach optischen Kriterien
Differenzierung durch die Zusammensetzung
Unterscheidung durch die Anwendungsart
Verdünnungs- und Reinigungsmittel
- Jansen Spezial-Verdünnung für Straßenmakierungsfarben
- Kluthe Lösol® Terpentinersatz
- Kluthe Aceton
- Kluthe Verdünner aromatenfrei
Falls Sie noch offene Fragen haben, steht für Sie von Montag bis Freitag zwischen 7:00 Uhr und 16:00 Uhr unsere Kundenbetreuung unter 0766-3834971 bereit. Alternativ erreichen Sie uns ebenfalls per E-mail unter service@malerversand.de!