In diesem Ratgeber beschäftigen wir uns mit zwei wichtigen Produktarten aus der der Kategorie der Kleb- und Dichtstoffe: Acryl und Silikon. Neben einigen Gemeinsamkeiten gibt es einige Unterschiede dieser beiden Werkstoffe in ihrer Funktion und dem Anwendungsbereich. Wir haben das Wichtigste zu diesen beiden Werkstoffen in diesem Ratgeber zusammengefasst.
Acryl und Silikon kurz erklärt
Vor- und Nachteile von Acryl und Silikon
- Welchen Vorteil hat Acryl?
- Welchen Vorteil hat Silikon?
- Welchen Nachteil hat Acryl?
- Welchen Nachteil hat Silikon?
- Vor- und Nachteile im Überblick
Die richtige Verwendung von Acryl und Silikon
- Wann Acryl verwenden?
- Wann Silikon verwenden?
- Wann Acryl überstreichen?
- Wie Acryl und Silikon verarbeiten?
Was ist Acryl?
Grundsätzlich ist Acryl eine Bezeichnung für eine ganze Reihe an Substanzen, die in ihrem Aufbau die Acrylgruppe als wesentlichen Bestandteil enthalten. Acryl wiederum zählt zu den Polymeren.
Bei handelsüblichem Acryl, zum Auftragen mit einer Kartusche, handelt es sich um einen Werkstoff, der oft in der Baubranche seine Anwendung findet. Dort wird Acryl als ein Dichtstoff verwendet. Die Hauptanwendung besteht darin Fugen zu füllen und abzudichten, die anschließend eine Beschichtung erhalten sollen.
Was ist Silikon?
Auch bei Silikonen handelt es sich um eine Gruppe an synthetischen Polymeren. Silikon ist eine Molekülkette bestehend aus Silicium- und Sauerstoffatomen in Verbindung mit Resten aus Kohlenwasserstoff. Durch die organischen und anorganischen Teilchen stellt Silikon eine Mischung aus Polymeren und Silikaten dar.
Was ist der Unterschied zwischen Acryl und Silikon?
Der entscheidende Unterschied zwischen Acryl und Silikon ist, dass Acryl überstreichbar und Silikon nicht überstreichbar ist. Ein weiterer Aspekt der Unterscheidung besteht in der Dehnbarkeit. Acryl ist nicht dehnbar und bricht schnell. Das Silikon ist im Gegensatz dazu dehnbar. Ein weiterer wichtiger Punkt indem sich die beiden Dichtstoffe unterscheiden ist, dass Silikon nicht wasserlöslich ist und somit wasserdichte Fugen ermöglicht. Das Acryl ist dagegen wasserlöslich und somit nicht wasserdicht.
Zu Beginn der Verarbeitung unterscheiden Acryl und Silikon kaum. Erst bei genauerer Betrachtung lässt sich erkennen, dass das Acryl etwas matter ist. Die Beschaffenheit der beiden Dichtstoffe ist nahezu identisch. Beide Materialien sind anfangs pastös. Doch nach der vorgegebenen Trocknungszeit wird deutlich, dass Acryl sein mattes Erscheinungsbild behält, wohingegen Silikon zum Glänzen neigt.
Welchen Vorteil hat Acryl?
Acryl hat den Vorteil nach der Trocknungszeit überstreichbar zu werden. Somit wird Acryl meistens dann verwendet, wenn es um Streicharbeiten geht. Es dient dabei als Dichtmasse zum Füllen von kleinen Rissen.
Welchen Vorteil hat Silikon?
Die Vorteile von Silikon als Dichtstoff sind, dass Silikon nicht wasserlöslich ist und eine wasserdichte Verfugung ermöglicht. Deshalb wird Silikon gerade im Sanitärbereich verwendet. Ein weiterer Vorteil liegt in seiner enormen Dehnbarkeit. Nach der Trocknung bleibt das Silikon elastisch und dehnbar. Ein weiterer Pluspunkt von Silikon ist die fungizide Eigenschaft, welche es nochmals für den sanitären Bereich qualifiziert.
Welchen Nachteil hat Acryl?
Ein Nachteil ist, dass Acryl nicht dehnbar ist. Es besteht somit die Gefahr, dass Risse auch nach der Abdichtung mit Acryl, nach einem gewissen Zeitraum, wieder auftreten. Das liegt daran, dass Materialen die verfugt werden sollen, wie beispielsweise Holz oder Mauerwerk, sich ausdehnen und zusammenziehen. Dieses „Arbeiten“ der Werkstoffe wird durch Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit verursacht. Acryl besitzt keine fungiziden Eigenschaften und ist, weil es wasserdurchlässig ist, nicht für Nassbereiche geeignet. Da Acryl mit der Zeit seine ursprüngliche Farbe verliert, empfehlen wir es immer zu überstreichen, um eine Vergilbung zu vermeiden.
Unser Tipp
Bei Rissbildungen in den Kanten, von Wand zu Decke, Trennstreifen verwenden. Diese fangen Bewegungen zwischen den Bauelementen ab und beugen Rissen vor.
Welchen Nachteil hat Silikon?
Der große Nachteil von Silikon ist, dass es im Nachgang nicht mit einer Farbe überstrichen werden kann. Das Silikon bietet einer Schlussbeschichtung keine Möglichkeit zum Haften. Es ist nicht wasserlöslich und kann nach der Trocknung nichtmehr mit Wasser entfernt werden.
Vor- und Nachteile im Überblick
Vor- und Nachteile von Acryl | Vor- und Nachteile von Silikon |
Wann Acryl verwenden?
Acryl verwenden Sie immer dann, wenn es um Streicharbeiten geht. Sie können Bauelemente mit dem Acryl abdichten oder verfugen und danach alles überstreichen. Das Überstreichen lässt das Acryl unter der Beschichtung verschwinden und gleichzeitig verhindert die Farbe auf dem Acryl eine Vergilbung.
Wann Silikon verwenden?
Sogenannte Silikonfugen werden meistens im Küchen- und Sanitärbereich verwendet. Das liegt daran, dass Silikon wasserabweisend und elastisch ist. Diese Eigenschaft macht das Silikon im Sanitärbereich zu dem am häufigsten verwendeten Dichtstoff.
Wann Acryl überstreichen?
Das Acryl können Sie nach der angegebenen Trocknungszeit überstreichen. Die Trocknungszeit variiert je nach Hersteller. Im Durchschnitt benötigt Acryl 15 – 20 min, um eine sogenannte Haut zu bilden. Nach der Hautbildung können Sie mit der Beschichtung beginnen.
Unser Tipp
Acryl immer überstreichen, damit Sie die Gefahr der Vergilbung minimieren!
Wie Acryl und Silikon verarbeiten?
Acryl und Silikon verarbeiten Sie am besten mit einer Kartuschenpresse. Diese ermöglicht das gleichmäßige Auftragen der Werkstoffe auf dem Untergrund.
Unser Tipp
Die Spitze in einem 45° Winkel abschneiden. Je nachdem wie dick die Fuge sein soll 1-2cm von der Spitze der Kartusche entfernen.
Acryl, Silikon und mehr bei Malerversand
Sie finden bei uns im Onlineshop unter den Kleb- und Dichtstoffen nicht nur Acryl und Silikon, sondern auch Klebstoffe für spezielle Anwendungsbereiche.
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