Tapeten gibt es heutzutage in vielen Materialien wie z. B. Papier- und Glasvliestapeten oder die herkömmliche Vliestapete. Optische Unterscheidungen kommen hinzu: Einfarbige Tapeten, Tapeten mit Muster, Design Tapeten, Natur Tapeten und Tapeten in Steinoptik, Holzoptik oder Fliesenoptik. Der Raumgestaltung mit Tapeten sind kaum Grenzen gesetzt.
Für einen Anfänger stellt sich jedoch die Frage: wie richtig Tapezieren? In unserem Ratgeber erklären wir Ihnen, wie Sie eine Vliestapete in 5 Schritten richtig Tapezieren. Richtig Tapezieren ist für einen Anfänger, der das erste Mal tapeziert, unter Umständen eine große Herausforderung. Sowohl in der Umsetzung als auch bei dem benötigten Tapezierwerkzeug stoßen manche Heimwerker bereits an Ihre Grenzen. In unserer, für Sie zusammen gefassten, Materialliste geben wir Ihnen einen Überblick darüber, welches Werkzeug Sie zum Tapezieren benötigen.
Werkzeug zum Tapezieren für Anfänger
Zum Tapezieren benötigen Sie eine Reihe an verschiedenen Tapezierwerkzeugen. Erfolgreiches Tapezieren hängt, neben der korrekten Durchführung und der verwendeten Tapete auch von dem richtigen Werkzeug ab. Zu Beginn haben wir für Sie eine Materialliste mit Werkzeug zusammengefasst, die Sie zum Tapezieren brauchen werden.
Was braucht man zum Tapezieren?
Neben der Tapete, einer Grundierung und einem Vlieskleber oder Tapetenkleister brauchen Sie zum richtig Tapezieren eine Reihe an nützlichen Werkzeugen. Folgende Werkzeuge helfen Ihnen bei der ordentlichen Durchführung des Tapeziervorgangs.
Tapezieren Werkzeug:
- Zollstock zum Abmessen und einen Bleistift für Markierungen.
- Einen Leereimer mit Rührstab zum Anmischen des Tapetenkleisters, falls Sie sich gegen einen Vlieskleber entscheiden.
- Eine Farbwalze (kurzfloor) mit Steckbügel zum Auftragen der Grundierung und einen Flächenstreicher für das Auftragen des Klebers. Optional empfehlen wir eine Teleskopstange für einfacheres Arbeiten bei hohen Wänden.
- Ein Abstreifgitter, um überschüssiges Material von der Farbwalze zu entfernen.
- Einen Tapezierwischer, damit Sie die Tapete sauber und kratzfrei an die Wand drücken können.
- Stichwort: Tapezieren Ecken, mit einem Andrückspachtel bringen Sie die Tapete optimal in die Ecken.
- Ein scharfes Cuttermesser, um die Tapeten sauber abschneiden zu können.
- Die Nähte von einer Tapetenbahn zur Anderen bearbeiten Sie am besten mit einem Nahtroller.
- Eine Abdeckfolie und ein Klebeband, um den Boden vor Tropfen zu schützen.
- Hilfreich sind auch eine Leiter und ggf. ein Tapeziertisch
TIPP: In unserem 5-teiligen Tapezier-Set für Heimwerker und unserem Streich-Set haben wir bereits einen Teil der oben aufgeführten Werkzeuge für Sie zusammengefügt.
5 Schritte - richtig Tapezieren für Anfänger
Die folgenden 5 Schritte beschreiben im Allgemeinen, wie Sie als Anfänger richtig tapezieren. Wir gehen in diesen 5 Schritten davon aus, dass Sie eine Vliestapete tapezieren möchten. Das Tapezieren von anderen Tapetenarten kann sich dahingehend unterscheiden, als dass manche Tapeten zum Beispiel selbstklebend sind und daher anders anzubringen. Ebenso gibt es Tapeten die nass-in-nass tapeziert werden und ebenfalls eine etwas andere Herangehensweise benötigen. Sollten Sie Fragen zu einer anderen Tapeziertechnik haben, dann kontaktieren Sie uns gerne.
1. Sicheres Tapezieren gewährleisten
Richtig tapezieren für Anfänger bedeutet, bevor Sie die Arbeit anfangen, immer zuerst eine sichere Arbeitsumgebung! Zum Beispiel indem Sie den Strom am Sicherungskasten abstellen und Alles, was Sie nicht zum Tapezieren benötigen, wegräumen.
2. Vorbereitungen zum Tapezieren treffen
Wenn Sie eine sichere Arbeitsumgebung geschaffen haben, starten Sie mit dem Abschrauben der Steckdosenleisten und der Lichtschalter. Für sauberes Tapezieren empfehlen wir zusätzlich das Entfernen der Fußbodenleisten. Die Leisten behindern Sie während des Tapezierens und Sie müssten sehr auf Stoßfugen achten. Anschließend heißt es Abdecken und Abkleben, um den Boden und die Inneneinrichtungen zu schützen. Dafür legen und befestigen Sie die Abdeckfolie großflächig im Raum. Die Abdeckfolie verhindert, dass während des Grundierens oder Kleber auftragens Spritzer den Boden oder die Einrichtung verschmutzen.
Der letzte Schritt bei der Vorbereitung heißt: Kontrolle. Das bedeutet Sie kontrollieren die Wand. Es kann durchaus vorkommen, dass nach dem Trockenbau und dem Spachteln der Wände, kleine „Pickel“ auf der Wandoberfläche zurückbleiben. Diese sollten vor dem Tapezieren, wenn möglich, entfernt werden. Eine glatte Oberfläche ist besonders für feine Tapetenarten wichtig, damit bei seitlich auftreffendem Licht keine Unebenheiten zu erkennen sind. Grundsätzlich gilt aber: Der Untergrund muss glatt und frei von Verschmutzungen sein.
TIPP: Mit einem Baustrahler die Wand seitlich beleuchten und die Wand auf kleine Unebenheiten kontrollieren. Falls Sie einen Fassadenspachtel zur Hand haben, können Sie mit dem über die Wand ziehen, um kleine „Pickel“ auf der Wand zu erfühlen.
Alte Tapete entfernen
Alte Tapete entfernen, um der neuen Tapete bestmöglichen Halt zu gewährleisten. Falls Sie noch eine alte Tapete auf der Wand haben und diese über die Jahre an Halt verloren hat, empfehlen wir Ihnen diese zu entfernen. Nur so können Sie sich sicher sein, dass die neue Tapete hält. Ihre alte Tapete entfernen Sie leicht mit einem Tapetenlöser. Ein ergänzendes Werkzeug ist die sogenannte Stachelwalze. Mit der Sie die alte Tapete von der Wand lockern. Durch das sogenannte Perforieren gelangt Luft unter die Tapete und der Tapetenlöser kann seine volle Wirkung besser entfalten.
3. Vor dem Tapezieren die Oberfläche grundieren (optional)
Wann grundieren vor Tapezieren?
Je nachdem, welche Untergrundbeschaffenheit Ihre Wand- und Deckenfläche besitzt, kann es vorteilhaft sein, zunächst eine Grundierung aufzutragen. Mit dem Auftragen einer Grundierung bereiten Sie den Untergrund optimal vor. Ein Tapetengrund sorgt dafür, dass Farbtonunterschiede auf der Oberfläche veschwinden und die Saugfähigkeit des Untergrunds reguliert wird. Diese Saugfähigkeitsregulierung sorgt dafür, dass der Kleber oder Kleister nicht unterschiedlich stark vom Untergrund aufgenommen wird. Je nach verwendetem Tapetengrund sollten Sie ca. 6 – 8 Stunden warten bis dieser vollkommen durchgetrocknet ist.
TIPP: Mit dem Lichteinfall und wenn möglich vom Fenster weg grundieren.
4. Kleister oder Kleber zum Tapezieren auftragen
TIPP: Türen und Fenster geschlossen halten, damit der Kleber nicht ungleichmäßig anfängt zu trocknen.
Kleister und Kleber zum Tapezieren gibt es zum selbst Anmischen und bereits verarbeitungsfertig angerührt. Die Größe der zu tapezierenden Fläche kann dabei entscheiden, für welche Variante Sie sich entscheiden. Achten Sie bei der Wahl auf die Herstellerangaben. Diese sagen Ihnen für welche Tapetenart der Kleber geeignet ist. Kleister oder Kleber können Sie sowohl mit einer Farbwalze als auch mit einem Flächenstreicher auftragen. In der beschriebenen Materialliste, haben wir den Flächenstreicher zum Kleber gewählt. Wir empfehlen Ihnen den Kleber immer Bahn für Bahn auf die Wand aufzutragen. So können Sie sich zum Einen sicher sein, dass der Kleber nicht zu schnell durchtrocknet und zum Anderen erkennen Sie sofort auf welche Bahn bereits Kleber aufgetragen wurde. Sparen Sie nicht mit dem Kleister beim Auftragen. Zu viel Material auf der Oberfläche ist in den meisten Fällen nicht so schlimm, als später zu bemerken, dass die frisch angebrachte Tapete nicht ordentlich klebt.
Beim Decke tapezieren mehr Kleber verwenden
Tragen Sie etwas mehr Kleber auf, wenn es um das Tapezieren der Decke geht. Die Tapete kann durch eine dickere Schicht Kleber besser an der Decke kleben, damit Ihnen die Tapete noch während des Tapezierens nicht wieder entgegenfällt. Außerdem können Sie die Tapete beim Decke tapezieren, dann auch nach dem Platzieren noch etwas bewegen. Dies ist besonders wichtig bei Tapeten mit Muster.
5. Richtig Tapezieren
TIPP: Verwenden Sie zum Tapezieren einen Tapeziertisch, um die Tapete gut abmessen und schneiden zu können. Eine wichtige Formel ist: Raumhöhe + Verschnitt = Bahnlänge. Mit dieser Formel berechnen Sie die benötigte Bahnlänge. Der Verschnitt wird mit ca. 10cm berechnet, dabei werden an jedem Ende 5cm dazugerechnet. Auch ohne Tapeziertisch erleichtert Ihnen das vorherige Zuschneiden der Tapetenbahn das Tapezieren.
Sie beginnen mit dem Markieren der ersten Bahn. Wir empfehlen Ihnen, besonders bei Altbauwohnungen, immer Abmessungen vorzunehmen. Auch wenn eine Wand gerade wirkt, ist Sie nicht unbedingt gerade. Je nach Breite der verwendetet Tapete machen Sie Ihre erste Markierung. Ziehen Sie etwa 2-5cm Verschnitt an der Seite ab, sodass Ihre erste Markierung der Breite der Tapete minus des Verschnitt beträgt. Beispielrechnung: Tapetenbreite = 53cm bedeutet Ihre Markierung auf der Wand ist bei 50cm. Wir empfehlen Ihnen mindestens 3 Markierungen auf der Wand zu machen. Eine Markierung weit oben, eine weit unten und eine in etwa mittig. So haben Sie einen guten Überblick darüber, wo die Kante der ersten Tapetenbahn verläuft.
Starten Sie mit dem Tapezieren immer an einer Seite der Wand und tapezieren Sie von dort bis an das andere Ende der Wand. Setzen Sie am oberen Ende der Wand an und lassen Sie etwa 5cm Verschnitt zur Decke überstehen. Diesen Verschnitt entfernen Sie nach dem Anbringen der ersten Bahn, indem Sie mit dem Andrückspachtel die Tapete in die Ecke drücken und mit einem scharfen Cuttermesser entlang des Andrückspachtels schneiden. An der Kante zum Boden gehen Sie auf dieselbe Weise vor.
So gelingt Ihnen eine gerade Tapetenkante. Die erste Tapetenbahn drücken Sie mit dem Tapezierwischer an die Wand. Mit dem Tapezierwischer gelingt Ihnen dies besonders sauber und kratzfrei. Luft, die sich hinter der Tapete befindet, können Sie ergänzend mit dem Andrückspachtel zur Seite wegdrücken. Kleister oder Kleber tragen Sie vor jeder Tapetenbahn, wie im vierten Schritt beschrieben, immer vor der Bahn auf. Die zweite Tapetenbahn tapezieren wir in unserem Beispiel auf Stoß. Auf Stoß tapezieren bedeutet, dass Sie genau an die Kante der vorangegangenen Bahn ansetzen. Nun führen Sie das Tapezieren bis an das Ende der Wand durch.
TIPP: Es ist wichtig zu wissen, dass es beim richtigen Tapezieren darauf ankommt, ob Ihre Tapete ein Muster hat. Wenn es sich beispielsweise um eine Florale Tapete handelt, besitzt Ihre Tapete wahrscheinlich einen sogenannten Rapport. Der Rapport beschreibt nach welcher Länge sich das Muster wiederholt. So können Sie die darauffolgende Tapetenbahn an die vorangegangene Bahn anpassen, damit das Muster richtig zur Geltung kommt.
Herausforderungen beim richtig Tapezieren
Die Herausforderungen beim richtig Tapezieren haben wir für Sie nochmal aufgeführt, damit das Tapezieren für Anfänger gelingt.
Decke tapezieren
Das Decke Tapezieren ist der schwierigste Teil. Wenn möglich sollte dieser Schritt zu zweit durchgeführt werden. Für einen Anfänger ist das Tapezieren der Decke eine besondere Herausforderung. Wie bereits zuvor erwähnt, hilft Ihnen hier eine dickere Schicht Kleber. Durch den zusätzlichen Kleber hält die Tapetenbahn besser und die Tapete fällt Ihnen nicht entgegen. In den meisten Fällen werden Sie zusätzlich eine Leiter brauchen, damit Sie die Decke bequem erreichen können.
Tapezieren Ecken – eine Herausforderung
Die Ecken richtig tapezieren, stellt für Laien oft eine Herausforderung dar. Letztendlich ist es jedoch nicht kompliziert. Es gibt zwei verschiedene Arten von Ecken, die es zu meistern gilt. Zum einen die Ecken von Wand zu Decke und zum anderen Ecken, die beispielweise durch herausragendes Mauerwerk entstehen. Beim Tapezieren der Ecken von Wand zu Decke oder andersherum, hilft Ihnen der bereits erwähnte Andrückspachtel. Mit dem Sie die Tapete gut in die Ecken drücken können. Anschließend schneiden Sie mit einem scharfen Cuttermesser überlappende Stücke ab.
OSB tapezieren
OSB tapezieren ist aufgrund der Beschaffenheit der OSB-Platten schwierig. Die Oberfläche der Platte ist rauh, uneben und saugstark. Daher beim OSB tapezieren immer zuerst eine Grundierung auftragen, um die Eigenschaften des Klebers nicht ungewollt zu beeinflussen.
Das Team von Malerversand hilft Ihnen beim richtig Tapezieren
Sie haben Fragen zum Tapezieren? Dann hilft Ihnen unser Kundensupport gerne weiter. Sie erreichen uns per E-Mail an service@malerversand.de oder direkt telefonisch unter 07663834971. Alternativ können Sie uns auch gerne über die sozialen Netzwerke eine Nachricht schicken. Das Team unseres Kundensupports beantwortet Ihnen alle Fragen!